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Diese Übersicht beinhaltet zusätzliche Informationen zu den oben dargestellten Indikatoren, wie eine kurze Definition des Indikators und eine Beschreibung des politisch festgelegten Zielwertes sowie die politische Intention für die Auswahl des Indikators.

Definition

Die Indikatoren stellen den Korruptionswahrnehmungsindex (Corruption Perceptions Index, CPI) von Transparency International für Deutschland (16.3.a) sowie die Anzahl der Partnerländer der deutschen Entwicklungszusammenarbeit, deren CPI sich im Vergleich zum Jahr 2012 verbessert hat (16.3.b), dar. Der CPI misst, wie stark Korruption im öffentlichen Sektor in einem Land wahrgenommen wird.

Intention

Korruption untergräbt das Vertrauen in Institutionen sowie politische Maßnahmen zur Steigerung der Nachhaltigkeit und behindert soziale Gerechtigkeit. Ein niedriger Korruptionsgrad fördert hingegen eine transparente Regierungsführung, effiziente Ressourcennutzung und stabile wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Korruption soll daher sowohl in Deutschland, als auch in den Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit bekämpft werden.

Ziel

16.3.a: Verbesserung gegenüber 2012 bis 2030
16.3.b: Verbesserung gegenüber 2012 bis 2030

Art des Ziels

16.3.a: Zielrichtungsvorgabe
16.3.b: Zielrichtungsvorgabe

Umsetzung in der Wetter­symbol­berechnung

Der Korruptionswahrnehmungsindex in Deutschland (16.3.a) soll steigen.
» Ausgehend von der Zielformulierung wird der Indikator 16.3.a für das Jahr 2024 mit „Gewitter“ bewertet. Der Indikatorwert ist im Jahr 2023 gesunken und entwickelte sich im Durchschnitt der letzten sechs Jahre nicht in die gewünschte Richtung.

Die Anzahl von Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit einem gegenüber 2012 verbesserten Korruptionswahrnehmungsindex (16.3.b) soll steigen.
» Ausgehend von der Zielformulierung wird der Indikator 16.3.b für das Jahr 2024 mit „Gewitter“ bewertet. Der Indikatorwert ist im Jahr 2024 gesunken und entwickelte sich im Durchschnitt der letzten sechs Jahre nicht in die gewünschte Richtung.

Bewertung

16.3.a: Wettersymbol Blitz
16.3.b: Wettersymbol Blitz

Datenstand

14.02.2025

16.3.a, b Corruption Perceptions Index in Deutschland sowie in den Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit

Der Corruption Perceptions Index (CPI) ist ein Kompositindikator, der je nach Land die Ergebnisse von unterschiedlichen Experten- und Unternehmensbefragungen zur subjektiv wahrgenommenen Korruption im öffentlichen Sektor zusammenfasst. Der CPI wird von Transparency International erstelltet, sobald für ein Land Ergebnisse aus mindestens drei unterschiedlichen Befragungen zu Korruptionseinschätzung vorliegen. Diese Befragungen und deren Methodik können im Zeitverlauf variieren. Ihnen liegen auch unterschiedliche Korruptionsbegriffe zu Grunde. Gleichzeitig können die Ergebnisse dadurch beeinflusst sein, dass den Befragten die Ergebnisse des CPI-Werts oder der zugrunde liegenden Teilstudien aus früheren Jahren bekannt sind und diese somit die Grundlage der Wahrnehmung bilden können. Neben der unterschiedlichen Wahrnehmung limitieren diese Faktoren die Vergleichbarkeit der Ergebnisse im Längs- wie im Querschnitt.

Das Joint Research Centre (JRC) der Europäischen Kommission weist in einer Analyse darauf hin, dass bei der Interpretation der Ergebnisse die jeweilige statistische Signifikanz von Veränderungen berücksichtigt werden muss. Allerdings sei selbst bei signifikanten Unterschieden der Indikator mit Vorsicht zu interpretieren. Die Vergleichbarkeit ist daher sowohl im Zeitverlauf als auch zwischen Ländern deutlich eingeschränkt.

Deutschland hat sich seit 2012 von 79 auf 75 Punkte im Jahr 2024 verschlechtert. Im Vergleich zu den Jahren 2015 bis 2017, in denen mit 81 Punkten der bisherige Höchststand erreicht wurde, entspricht dies einem Rückgang um sechs Punkte. Deutschland belegt damit aktuell Rang 15 von insgesamt 180 bewerteten Ländern. Die Veränderung gegenüber 2012 ist als statistisch signifikant einzustufen (bei einem Signifikanzniveau von 10 %).

Auch das Statistische Bundesamt erhebt im Rahmen seiner Zufriedenheitsbefragung zu behördlichen Dienstleistungen Daten zur Wahrnehmung von Korruption. Im Jahr 2023 gaben 11,6 % der Bevölkerung an, bei Kontakten mit öffentlichen Stellen den Eindruck gehabt zu haben, dass Bedienstete bestechlich seien. In den Vorjahren lagen die Werte deutlich niedriger. Im Vergleich zum Jahr 2021 (3,9 %) hat sich der Wert verdreifacht. Unter den befragten Unternehmen hingegen ist der Anteil im Zeitverlauf konstant. Hier äußerten 2023 3,4 %, dass sie den Eindruck hatten, dass Beschäftigte des öffentlichen Dienstes bestechlich seien.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) erfasst alle der Polizei bekannt gewordenen strafrechtlichen Sachverhalte. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 976 Fälle von Vorteilsannahme, Vorteilsgewährung sowie Bestechlichkeit und Bestechung im öffentlichen Sektor registriert. Damit lag der Wert unter dem des Vorjahres (1 094 im Jahr 2023), war aber trotzdem überdurchschnittlich hoch (Mittelwert 2020 bis 2023: 842). Darüber hinaus erfasst die PKS auch Fälle im geschäftlichen Bereich. Hier wurden 2024 197 Fälle von „Bestechlichkeit und Bestechung im geschäftlichen Verkehr und im Gesundheitswesen“ erfasst – deutlich weniger als in den Vorjahren (369 Fälle im Jahr 2023). Sogenannte Begleitdelikte der Korruption, wie etwa Betrug, Untreue, Urkundenfälschung, wettbewerbsbeschränkende Absprachen bei Ausschreibungen, Strafvereitelung, Falschbeurkundung im Amt und die Verletzung des Dienstgeheimnisses werden ebenfalls in der PKS erfasst.

Mit Blick auf die deutsche Entwicklungszusammenarbeit haben sich im Jahr 2024 im Vergleich zu 2012 insgesamt 32 der 63 vom CPI erfassten Partnerländer verbessert. Die Anzahl der sich positiv entwickelnden Partnerländer ist in den meisten Jahren des Beobachtungszeitraums gestiegen – mit leichten Rückgängen in den Jahren 2018 und 2022. Auch im aktuellen Berichtsjahr zeigt sich ein leichter Rückgang gegenüber 2023. Eine statistisch signifikante Verbesserung (bei einem Signifikanzniveau von 10 %) verzeichneten im Jahr 2024 gegenüber 2012 insgesamt 21 Partnerländer der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.