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Datenquelle: Statistisches Bundesamt

Geographische Abdeckung: Deutschland

Diese Übersicht beinhaltet zusätzliche Informationen zu den oben dargestellten Indikatoren, wie eine kurze Definition des Indikators und eine Beschreibung des politisch festgelegten Zielwertes sowie die politische Intention für die Auswahl des Indikators.

Definition

Der Indikator stellt das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Einwohnerin bzw. Einwohner in Deutschland auf Basis des Jahres 2020 (in 1 000 EUR) dar.

Intention

Zwischen der Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und den anderen Indikatoren der Nachhaltigkeitsstrategie gibt es vielfältige Beziehungen. So spielen soziale Faktoren wie die Bevölkerungsstruktur, das Arbeitskräfteangebot, das Bildungssystem sowie der soziale Zusammenhalt in der Gesellschaft eine wichtige Rolle für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft. Das BIP gilt als wichtiger Indikator für Konjunktur und Wachstum einer Volkswirtschaft.

Ziel

Stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum bis 2030

Art des Ziels

Zielrichtungsvorgabe

Umsetzung in der Wetter­symbol­berechnung

Das Bruttoinlandsprodukt je Einwohnerin und Einwohner soll steigen.

Ausgehend von der Zielformulierung wird der Indikator 8.4 für das Jahr 2024 mit „Gewitter“ bewertet. Der Wert des Indikators hat sich sowohl von 2023 auf 2024, als auch im Durchschnitt der Jahre 2019 bis 2024 verringert.

Bewertung

Wettersymbol Blitz

Datenstand

25.02.2025

8.4 Bruttoinlandsprodukt je Einwohnerin und Einwohner

Inhalt und Entwicklung des Indikators

Der Indikator stellt das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Einwohnerin und Einwohner dar. Im Jahr 2024 betrug es 42 583 Euro pro Kopf und lag damit 0,5 % unter dem Vorjahreswert. Zwischen 1991 und 2024 stieg das preisbereinigte BIP pro Kopf insgesamt um 40,0 %.

Im Jahr 2020 führte die COVID-19-Pandemie zu einem Rückgang des preisbereinigten BIP pro Kopf um 4,2 %. Einen noch stärkeren Einbruch gab es nur 2009 infolge der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise mit einem Minus von 5,2 %.

Mangels einer einheitlichen Definition für ein angemessenes und stetiges Wirtschaftswachstum kann lediglich die durchschnittliche jährliche Veränderung der letzten fünf Jahre als Referenz herangezogen werden. Diese lag bei 0,3 % und weist somit auf eine längerfristig negative Entwicklung des Indikators hin.

Auf Ebene der Bundesländer zeigte sich 2023 folgendes Bild: Sachsen-Anhalt verzeichnete mit 27 163 Euro das niedrigste, Hamburg mit 61 590 Euro das höchste reale BIP je Einwohnerin und Einwohner.

Hintergrund zur Berechnung

Das BIP erfasst die gesamte Wirtschaftsleistung, die in einer Berichtsperiode im Inland erbracht wird. Berücksichtigt werden dabei sowohl auf Märkten gehandelte als auch staatlich bereitgestellte Waren und Dienstleistungen. Als Einwohnerinnen und Einwohner gelten alle Personen, die ihren ständigen Wohnsitz in Deutschland haben.

Grundlage der Berechnungen ist das Europäische System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG), das die Konzepte und Methoden der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) verbindlich festlegt. Die VGR sind ein Gesamtrechensystem, das das wirtschaftliche Geschehen in einem bestimmten Zeitraum abbildet. Die Ergebnisse werden in einem geschlossenen Kontensystems konsistent ermittelt und in Tabellenform dargestellt. Das BIP ist die zentrale Kennzahl der VGR.

Die Anzahl der Einwohnerinnen und Einwohner, die für die Berechnung des Indikators verwendet werden, sind die auf den Zensus 2011 zurückgerechneten und fortgeschriebenen durchschnittlichen Bevölkerungszahlen des Statistischen Bundesamtes.

Grenzen des BIP

Das BIP ist in erster Linie ein Produktions- und Einkommensindikator. Für eine umfassende Wohlfahrtsmessung sind ergänzende Indikatoren notwendig, etwa aus den Umweltökonomischen Gesamtrechnungen (UGR), die Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft und Umwelt abbilden. Als einzelne Zahl erlaubt das BIP naturgemäß keine Aussagen über die Verteilung von Einkommen und Vermögen auf verschiedene Bevölkerungsgruppen.

Veränderungen von Bestandsgrößen werden – mit Ausnahme des Kapitalstocks, der über Investitionen und Abschreibungen erfasst wird – im BIP nicht erfasst. Zentrale wirtschaftliche Größen wie Bestände und Qualitäten des Humankapitals (etwa Bildung, Gesundheit), des Sozialkapitals (etwa Sicherheit, Integration) und des Naturkapitals (etwa Ressourcen, Ökosysteme) bleiben ebenfalls im BIP unberücksichtigt.

Aussagen darüber, ob das BIP-Wachstum zur Kapitalerhaltung im umfassenden Sinn beigetragen hat, sind daher nicht möglich. Entsprechend lassen sich aus dem BIP keine direkten Rückschlüsse auf die Nachhaltigkeit des Wirtschaftswachstums ziehen.