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Datenquelle: Statistisches Bundesamt

Geographische Abdeckung: Deutschland

Diese Übersicht beinhaltet zusätzliche Informationen zu den oben dargestellten Indikatoren, wie eine kurze Definition des Indikators und eine Beschreibung des politisch festgelegten Zielwertes sowie die politische Intention für die Auswahl des Indikators.

Definition

Der Indikator stellt den Anteil derjenigen 18- bis 24-Jährigen an allen Personen derselben Altersgruppe (in Prozent) dar, der weder über eine Hochschulzugangsberechtigung, wie Abitur oder die Fachhochschulreife, noch über eine abgeschlossene Berufsausbildung verfügt und der derzeit nicht an Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen teilnimmt.

Intention

Das staatliche Bildungssystem und das duale System der Berufsausbildung sind die Eckpfeiler einer zukunftsorientierten Qualifikation für junge Menschen in Deutschland. Fehlende Schul- und Berufsabschlüsse bedeuten ein erhöhtes Armutsrisiko und eine daraus resultierende stärkere Belastung der Sozialsysteme.

Ziel

Verringerung des Anteils auf 9,5 Prozent bis 2030

Art des Ziels

Ziel mit konkretem Zielwert

Umsetzung in der Wetter­symbol­berechnung

Der Anteil von frühen Schul- und Ausbildungsabgängerinnen und -abgängern soll bis 2030 auf höchstens 9,5 Prozent gesenkt werden.

Ausgehend von der Zielformulierung wird der Indikator 4.1.a für das Jahr 2023 mit „Gewitter“ bewertet, da weder die Ergebnisse für das Jahr 2023, noch die durchschnittliche Entwicklung der letzten sechs Jahre in die gewünschte Richtung weisen.

Bewertung

Wettersymbol Blitz

Datenstand

01.08.2024

4.1.a Frühe Schul- und Ausbildungsabgängerinnen und ‑abgänger

Der Begriff „frühe Schulabgängerinnen und ‑abgänger“ bezeichnet weder besonders leistungsstarke Jugendliche, sogenannte „Überfliegerinnen und Überflieger“, die ihre Schulzeit vorzeitig mit einem Abschluss beenden, noch ist er gleichzusetzen mit „Schulabbrecherinnen und ‑abbrechern“. Vielmehr umfasst er junge Menschen im Alter von 18 bis 24 Jahren, die weder über eine Hochschulzugangsberechtigung – beispielsweise Abitur oder Fachhochschulreife – noch über eine abgeschlossene Berufsausbildung verfügen und derzeit nicht an Aus- oder Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen. Hierzu zählen auch Personen mit einem Ersten Schulabschluss (Hauptschulabschluss) oder einem Realschulabschluss, sofern sie aktuell nicht mehr im Bildungssystem eingebunden sind.

Die Datengrundlage für diesen Indikator bildet der Mikrozensus, eine jährliche Stichprobenerhebung, die rund 1 % der Bevölkerung in Deutschland erfasst. Aufgrund einer umfassenden methodischen Neugestaltung im Jahr 2020 sind die Ergebnisse ab diesem Berichtsjahr jedoch nur eingeschränkt mit denen der Vorjahre vergleichbar.

Aus dem Indikator lässt sich nicht ableiten, welche Art von Bildungseinrichtung zuletzt besucht wurde oder wann dies geschah. Ergänzende Informationen liefert hierzu die Schulstatistik – eine koordinierte Statistik der Länder, herausgegeben vom Statistischen Bundesamt.

Im Jahr 2023 lag der Anteil früher Schulabgängerinnen und ‑abgänger an allen Personen derselben Altersklasse nach vorläufigen Angaben bei 13,1 % – ein Anstieg um 0,3 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Das entspricht rund 799 000 jungen Menschen im Alter von 18 bis 24 Jahren ohne Abschluss des Sekundarbereichs II, die sich nicht (mehr) in Aus- oder Weiterbildung befanden. Der Indikatorwert war bis 2014 auf 9,5 % gesunken und hatte damit bereits das politisch festgelegte Ziel für das Jahr 2030 erreicht. Seither entwickelt sich der Wert jedoch wieder entgegen der gewünschten Zielrichtung.

Zwischen 1999 und 2005 gab es keine systematischen Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Seit 2006 liegt der Anteil bei Frauen jedoch durchgängig unter jenem der Männer. Im Jahr 2023 betrug die Quote 10,8 % bei den Frauen und 15,3 % bei den Männern.

Laut Schulstatistik verließen im Jahr 2023 insgesamt 55 708 junge Menschen – das entspricht 7,2 % der gleichaltrigen Wohnbevölkerung – die Schule ohne einen Ersten Schulabschluss. Auch hier zeigt sich ein deutlicher geschlechtsspezifischer Unterschied: Der Anteil junger Frauen lag bei 5,9 %, jener der jungen Männer bei 8,4 %.

Im selben Jahr erwarben 17,9 % der Absolvierenden (130 322 Personen) den Ersten Schulabschluss, 46,3 % (336 361) einen Mittleren Abschluss, 35,7 % (259 230) die allgemeine Hochschulreife und 0,1 % (802) die Fachhochschulreife.

Ein längerfristiger Vergleich seit dem Jahr 2000 zeigt bei zwei Abschlussarten besonders deutliche Veränderungen: Der Anteil der Absolvierenden mit Haupt- beziehungsweise Erstem Schulabschluss sank um 9,7 Prozentpunkte, während der Anteil mit allgemeiner Hochschulreife um 8,6 Prozentpunkte anstieg – jeweils bezogen auf die Gesamtzahl der Absolvierenden des jeweiligen Berichtsjahres.