Indikator 3.1.f Adipositasquote von Erwachsenen

3.1.f Adipositasquote von Erwachsenen

Der Body-Mass-Index (BMI) dient als Richtwert zur Einschätzung von Übergewicht und insbesondere Adipositas. Er berechnet sich aus dem Verhältnis des Körpergewichts zum Quadrat der Körpergröße (in der Einheit kg/m²). Dabei bleiben individuelle Unterschiede im Körperbau, alters- und geschlechtsspezifische Merkmale sowie die Zusammensetzung der Körpermasse unberücksichtigt. Nach der Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gelten Personen mit einem BMI ab 25 als übergewichtig und ab einem BMI von 30 als adipös.

Die Datengrundlage des Indikators bilden Angaben zu Körpergewicht und Körpergröße, die alle vier Jahre freiwillig im Rahmen des Mikrozensus bei 1 % der Gesamtbevölkerung erhoben werden. Bei Selbstauskünften – wie im Mikrozensus – wird das Körpergewicht im Vergleich zu gemessenen Werten häufig unterschätzt, während die Körpergröße tendenziell überschätzt wird. Daher ist davon auszugehen, dass der daraus berechnete BMI in der Regel niedriger ausfällt als der Wert auf Basis von Messdaten.

Zur Vergleichbarkeit von Daten aus unterschiedlichen Jahren und Regionen sowie zur Vermeidung altersstruktureller Verzerrungen wurden die Ergebnisse altersstandardisiert auf Grundlage der neuen Europäischen Standardbevölkerung berechnet.

Im Jahr 2021 waren 15,4 % der Bevölkerung ab 18 Jahren adipös. Der Anteil adipöser Männer lag mit 17,3 % über dem der Frauen, von denen 13,3 % betroffen waren. Im Jahr 1999 lag der Anteil noch bei 10,7 %. Auch damals waren Frauen (10,2 %) etwas seltener von Adipositas betroffen als Männer (11,1 %). Die Adipositasquote bei Erwachsenen ist somit gestiegen und entwickelt sich entgegen dem politisch festgelegten Ziel der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie.

Weitere 33,6 % der Bevölkerung ab 18 Jahren wiesen im Jahr 2021 einen BMI zwischen 25 und unter 30 auf. Insgesamt galten damit 49 % der Erwachsenen als übergewichtig (BMI ab 25). Der Anteil übergewichtiger Frauen lag mit 38,7 % deutlich unter dem der Männer, von denen 58,5 % betroffen waren.

Der Anteil adipöser Personen steigt mit zunehmendem Lebensalter und nimmt erst im höheren Alter wieder ab. Im Jahr 2021 waren 5,3 % der 20- bis unter 25-jährigen Frauen adipös. In der Altersgruppe der 30- bis unter 35-Jährigen lag der Anteil bereits bei 12,3 %. Den höchsten Wert bei den Frauen verzeichnete die Altersgruppe der 70- bis unter 75-Jährigen mit 20,1 %. Bei den Männern lag die Adipositasquote in allen Altersgruppen unter 75 Jahren über der der gleichaltrigen Frauen. Die höchsten Werte wurden bei den 45- bis unter 50-Jährigen sowie bei den 60- bis unter 65-Jährigen mit jeweils 23,5 % verzeichnet. In der Altersgruppe ab 75 Jahren waren Frauen (16,3 %) und Männer (16,1 %) nahezu gleich häufig adipös.