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Datenquelle: Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik

Geographische Abdeckung: Deutschland

Anmerkung: 2020 und 2022 vorläufige Daten.

Diese Übersicht beinhaltet zusätzliche Informationen zu den oben dargestellten Indikatoren, wie eine kurze Definition des Indikators und eine Beschreibung des politisch festgelegten Zielwertes sowie die politische Intention für die Auswahl des Indikators.

Definition

Der Indikator gibt den Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen am Bruttostromverbrauch wieder.

Ziel und Intention

Ein Umstieg auf erneuerbare Energien, die sich als natürliche Energiequellen ständig regenerieren, kann den Bedarf an fossilen Energieträgern verringern. Dadurch würde sowohl die Abhängigkeit von Importen konventioneller Energieträger reduziert als auch der Ausstoß energetisch bedingter Emissionen verringert und damit das Ausmaß des Klimawandels eingedämmt. Die Bundesregierung hatte sich daher als Ziel gesetzt, den Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen gemessen am Bruttostromverbrauch bis zum Jahr 2020 auf mindestens 35 % und bis zum Jahr 2030 auf 80 %1 zu steigern. Vor dem Jahr 2050 soll der gesamte in Deutschland erzeugte und verbrauchte Strom treibhausgasneutral sein. Das Ziel für 2030 basiert auf der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2023, nach der das „Erneuerbaren-Ziel“ auf einen höheren Bruttostrombedarf von 680 bis 750 Terawattstunden (TWh) im Jahr 2030 auszurichten ist und wovon 80 % (vorher: 65 %) aus erneuerbaren Energien stammen sollen. Im Jahr 2021 wurden 234 TWh Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt. Gemessen am neuen „Erneuerbaren-Ziel“ wurde 2021 somit etwa ein Drittel des Bruttostrombedarfs durch Stromproduktion aus erneuerbaren Energien gedeckt.

1Anpassung des Zielwertes von 65 % bis 2030 gemäß Grundsatzbeschluss 2022.

Datenstand

Der Indikatorenbericht 2022 hat den Datenstand 31.10.2022. Die Daten auf dieser Plattform werden regelmäßig aktualisiert, sodass online aktuellere Daten verfügbar sein können als im Indikatorenbericht 2022 veröffentlicht.

Text aus dem Indikatorenbericht 2022 

Die Berechnung des Indikators erfolgt durch die Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) auf Basis unterschiedlicher amtlicher und nicht amtlicher Quellen. Der Bruttostromverbrauch umfasst die gesamte erzeugte und importierte Strommenge abzüglich des exportierten Stroms. Er setzt sich somit aus der inländischen Stromerzeugung, dem Austauschsaldo über die Landesgrenzen, dem Eigenstromverbrauch der Kraftwerke als auch den Netzverlusten zusammen. Als erneuerbare Energiequellen gelten Windenergie, Wasserkraft, solare Strahlungsenergie, Geothermie und Biomasse einschließlich Biogas, Biomethan, Deponie- und Klärgas sowie der biologisch abbaubare Anteil von Abfällen aus Haushalten und Industrie.

Das im Energiekonzept der Bundesregierung für 2020 angestrebte Ziel von mindestens 35 % Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch ist bereits im Jahr 2017 erreicht worden. Der Anteil ist auch in den Folgejahren bis 2020 weiterhin angestiegen und erreichte 2020 45,2 %. Diese Entwicklung wurde durch gesetzliche Maßnahmen, wie zum Beispiel das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), vorangetrieben. Das EEG verpflichtet die Netzbetreiber unter anderem, erneuerbaren Energien bei der Stromeinspeisung Vorrang zu gewähren. Im Jahr 2021 ging der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch auf 41,1 % zurück und bewegt sich somit kurzfristig nicht mehr auf den nächsten Zielwert für das Jahr 2030 zu. Diese kurzfristige Entwicklung ist durch eine Zunahme des Bruttostromverbrauchs und einen witterungsbedingten Rückgang der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zu erklären. Allerdings würde auch eine Fortsetzung des bisherigen längerfristigen Trends der vergangenen Jahre nicht ausreichen, das Ziel für das Jahr 2030 zu erreichen. Auch das ehemalige Ziel der Regierung von 65 % Strom aus erneuerbaren Energien bis 2030 würde bei einer Fortschreibung des Trends nicht erreicht werden. Für die Zielerreichung von 80 % bis 2030 wäre ein deutlich höherer jährlicher Zuwachs als im bisherigen langfristigen Schnitt nötig. Ein zu erwartender höherer Strombedarf dürfte die Zielerreichung bis 2030 zusätzlich erschweren.

Ähnlich wie bei Indikator 7.2.a „Anteil erneuerbarer Energien am Brutto-Endenergieverbrauch“ ist bei der Berechnungsmethodik des Indikators zu beachten, dass der Stromaußenhandel einen direkten Einfluss auf den Nenner des Indikators, nicht aber auf den Zähler hat1. Unabhängig von der Elektrizitätsproduktion aus erneuerbaren Quellen reduzieren Nettoexporte den Bruttostromverbrauch, während Nettoimporte den Bruttostromverbrauch erhöhen. Deutschland ist seit dem Jahr 2003 zunehmend Nettoexporteur von Elektrizität, wobei der vorläufige Höhepunkt im Jahr 2017 erreicht wurde. Das führt dazu, dass der Indikator den tatsächlichen Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch im selben Zeitraum überschätzt.

Seit dem Jahr 2005 stieg der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung an, insbesondere durch die zunehmende Nutzung von Windenergie, Biomasse und Photovoltaik. Zwischen 2005 und 2021 stand einer abnehmenden Stromerzeugung aus konventionellen Energieträgern eine um 170 TWh gesteigerte Produktion von Elektrizität aus regenerativen Energiequellen gegenüber. Dabei nahm die Stromerzeugung mittels Windenergie an Land und auf See von 27,8 TWh im Jahr 2005 auf knapp 114 TWh im Jahr 2021 zu. Davon steuerte die Windenergie auf See im Jahr 2021 rund 24,4 TWh bei. Die Stromerzeugung aus Photovoltaik stieg zwischen 2005 und 2021 von 1,3 TWh auf 50,0 TWh. Die Stromerzeugung aus Biomasse hat sich im gleichen Zeitraum auf 50,4 TWh mehr als verdreifacht.



1Dies ist ein rein mathematischer Effekt, der keine Korrelation zwischen Austauschsaldo und Bruttostromverbrauch darstellen soll.

In dieser Übersichtstabelle sind die Bewertungen des Indikators nach Stand der vorhergehenden Jahre dargestellt. Daran lässt sich ablesen, ob das Wettersymbol für einen Indikator in den vergangenen Jahren stabil oder eher volatil war. (Bewertungen aus dem Indikatorenbericht 2022 )

Indikator

7.2.b Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen am Bruttostromverbrauch

Ziel

Anstieg auf mindestens 80 % bis 2030

Jahr

2021

Bewertung <p>Wolke</p>