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Datenquelle: Statistisches Bundesamt

Geographische Abdeckung: Deutschland

Diese Übersicht beinhaltet zusätzliche Informationen zu den oben dargestellten Indikatoren, wie eine kurze Definition des Indikators und eine Beschreibung des politisch festgelegten Zielwertes sowie die politische Intention für die Auswahl des Indikators.

Definition

Der Indikator zeigt den Anteil der Personen, die in Haushalten leben, welche mehr als 40 % ihres verfügbaren Haushaltseinkommens für Wohnen ausgeben. Ausgaben für Wohnen sind dabei die Nettokaltmiete, Nebenkosten, Energiekosten und Ausgaben für Wasserversorgung sowie bei Wohneigentum werterhaltende Investitionen und Zinszahlungen für Kredite.

Ziel und Intention

Hohe Wohnkosten führen dazu, dass Haushalte in ihren übrigen Konsumentscheidungen eingeschränkt werden. Ausgaben für Wohnen von mehr als 40 % des verfügbaren Haushaltseinkommens werden als Überlastung angesehen. Der Anteil der Personen, die in Haushalten leben, die mehr als 40 % ihres verfügbaren Haushaltseinkommens für Wohnen ausgeben, soll deshalb bis zum Jahr 2030 auf 13 % gesenkt werden.

Datenstand

Der Indikatorenbericht 2022 hat den Datenstand 31.10.2022. Die Daten auf dieser Plattform werden regelmäßig aktualisiert, sodass online aktuellere Daten verfügbar sein können als im Indikatorenbericht 2022 veröffentlicht.

Text aus dem Indikatorenbericht 2022 

Der Indikator setzt die Ausgaben für Wohnen in Relation zum verfügbaren Haushaltseinkommen. Erhält ein Haushalt Wohngeld oder vergleichbare Sozialleistungen (zum Beispiel Leistungen für Unterkunft und Heizung der Grundsicherung) werden diese bei der Berechnung des Indikators berücksichtigt. Diese Sozialleistungen werden nicht dem Einkommen zugeschlagen, sondern von den Wohnkosten abgezogen, sodass die Wohnkostenbelastung von Haushalten, die auf wohnungsbezogene Sozialleistungen angewiesen sind, reduziert wird bzw. gegen null geht.

Der Kauf einer selbst genutzten Immobilie wird nicht zu den Ausgaben für Wohnen gezählt, ebenso wie weitere Ausgaben für Maßnahmen, die den Wert einer Immobilie steigern. Allerdings ist eine Abgrenzung von den werterhaltenden Ausgaben, die zu den Ausgaben für Wohnen zählen, nicht immer eindeutig möglich. Diese Schwierigkeiten in der Erfassung der exakten Wohnkosten sollten bei der Interpretation der Ergebnisse berücksichtigt werden. Auch berücksichtigt der Indikator keine zusätzlichen, mit dem Wohnort verbundenen Ausgaben. So werden beispielsweise Ausgaben für Fahrten zwischen Wohnort und Arbeitsstelle nicht berücksichtigt, obwohl die Schwelle von 40 % möglicherweise nur aufgrund des arbeitsplatzfernen Wohnens unterschritten wird.

Durch die Festlegung des Schwellenwertes von „40 % des verfügbaren Haushaltseinkommens“ gibt der Indikator keinen Hinweis auf die durchschnittlichen Wohnkosten. Wenn sich Cluster in der Nähe dieser Grenze ergeben, können diese im Zeitverlauf bereits durch eine geringfügige Änderung des Verhältnisses von Einkommen zu Ausgaben für Wohnen zu größeren Veränderungen des Indikators führen.

Die Daten zur Wohnkostenüberbelastung stammen aus der europaweit harmonisierten jährlichen Statistik über Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC), die im Erhebungsjahr 2020 aufgrund der zunehmenden Anforderungen an die Daten hinsichtlich der Aktualität und Bereitstellung tiefer regionaler Ergebnisse mit weitreichenden methodischen Änderungen in den Mikrozensus als Unterstichprobe integriert wurde. Dadurch sind die Ergebnisse ab 2020 nicht mit denen der vorherigen Erhebungsjahre vergleichbar.

Insgesamt hat sich der Indikator bis zum Jahr 2019 in Richtung des Zielwertes von 13 % entwickelt: Nach einem anfänglichen Anstieg ist der Indikator zwischen 2010 und 2019 von 14,5 auf 13,9 % gesunken. Ab dem Jahr 2020 liegen die Werte auf einem deutlich niedrigeren Niveau als in den Vorjahren. Ein Vergleich dieser Ergebnisse mit denen vor 2020 ist allerdings aufgrund der bereits erwähnten umfangreichen methodischen Änderungen in der Erhebung sowie deren Aufbereitung nicht möglich.

Der Indikator besitzt nur eingeschränkte Aussagekraft bezüglich der eigentlichen Wohnsituation und des verfügbaren Einkommens, denn es werden durch die Berechnungsweise auch einkommensstarke Haushalte mit hohen Ausgaben für Wohnen als überlastet angezeigt. Die Daten belegen allerdings, dass besonders die armutsgefährdete Bevölkerung, das heißt Personen, die über weniger als 60 % des Medians der Äquivalenzeinkommen der Bevölkerung verfügen, von einer Überlastung durch Wohnkosten betroffen ist. Der Anteil der durch Wohnkosten Überlasteten lag unter den Armutsgefährdeten zwischen 2010 (42,2 %) und 2019 (48,3 %) insgesamt auf einem sehr hohen Niveau. Die Anteile bei den nicht Armutsgefährdeten waren dagegen deutlich geringer (2010: 9,4 % und 2019: 8,0 %). Bei beiden Personengruppen zeigt sich im Zeitverlauf die gleiche Entwicklung wie bei der Zeitreihe insgesamt.

In dieser Übersichtstabelle sind die Bewertungen des Indikators nach Stand der vorhergehenden Jahre dargestellt. Daran lässt sich ablesen, ob das Wettersymbol für einen Indikator in den vergangenen Jahren stabil oder eher volatil war. (Bewertungen aus dem Indikatorenbericht 2022 )

Indikator

11.3 Überlastung durch Wohnkosten

Ziel

Senkung des Anteils der überlasteten Personen an der Bevölkerung auf 13 % bis 2030

Jahr

2018

2019

2020

2021

Bewertung <p>Sonne</p>
<p>Sonne</p>